Konzept

Die ersten Schritte sind getan:

2011*  aus der Idee wurde ein Konzept
2012**  wir haben einen gemeinützigen Verein gegründet
2013***  die Stadt Osnabrück stellt uns eine 10.000 qm große Fläche zur Verfügung

Der erste Flyer ist gedruckt:

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Kurzkonzept  „Friedensgarten“ Osnabrück

1.         Projektidee und Ziele

Der „Friedensgarten“ Osnabrück ist ein Projekt, das von Bürgern mit unterschiedlichem sozialem und kulturellem Hintergrund getragen wird. Die gemeinsame Bewirtschaftung erfordert Solidarität und Toleranz und leistet damit einen Beitrag zur Integration und zum sozialen Frieden im Stadtquartier. Ein weiteres Merkmal des Gemeinschaftsgartens ist die Zusammenführung mehrerer Generationen.

Neben dem Gemeinsinn und dem bürgerschaftlichen Engagement ist auch die Bewusstseinsbildung für eine gesunde Ernährung und damit die Gesundheitsförderung von Familien ein vorrangiges Ziel des Projektes. Über den Anbau von biologischen Lebensmitteln hinaus schließt dies auch die Konservierung und Verarbeitung mit ein. Eine Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Ökotrophologie der Hochschule Osnabrück ist geplant.

Das Gärtnern sensibilisiert ebenfalls für weitergehende Umweltthemen und fördert das Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur. Besonders Kinder werden durch primäre sinnliche Wahrnehmungen in ihrer Entwicklung gefördert. Mit der Gestaltung biologisch vielfältiger Bereiche kann langfristig ein Beitrag zur Aufwertung der Stadtökologie geleistet werden. Durch die Reduzierung von Transportwegen werden zudem Klimaschutzziele unterstützt.

2.         Lage

Das Projekt ist ausgerichtet auf eine ca. 10.000 qm große Wiesenfläche am Haster Weg im Stadtteil Dodesheide, die ehemals als Freifläche einer englischen Grundschule genutzt wurde. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Hermann-Nohl-Schule, das Gemeinschaftszentrum Lerchenstraße und eine Fläche, auf der ein städtischer Mehrgenerationenspielplatz geplant ist.

3.         Organisation

Das Projektmanagement und die Leitung der Kommunikationsprozesse zwischen den Beteiligten und den Kooperationspartnern übernimmt eine Steuerungsgruppe, die derzeit aus den beiden Verfasser_innen besteht. Für das weitere Vorgehen ergeben sich folgende Aufgaben:

 

Planung

  • Aufstellung eines Konzeptentwurfes und des zeitlichen Ablaufs
  • Gründung einer Trägerorganisation und Erarbeitung einer Satzung mit Festlegung auf ein geeignetes Bewirtschaftungsmodell
  • Abstimmung mit Vertretern der Stadtverwaltung und des Osnabrücker ServiceBetriebes
  • Vertragliche Vereinbarungen bzgl. der Bewirtschaftung mit der Stadt Osnabrück
  • Akquisition von Spenden und Fördermitteln

 

Umsetzung

  • Informationsveranstaltungen und Workshops für interessierte Bürger_innen
  • Aktionsveranstaltungen zur Anlage der Infrastruktur
  • Regelmäßige Arbeitstreffen der Gartennutzer_innen
  • Gestaltung und Anlage der Gartenflächen
  • Säen, Pflanzen und Ernten von Obstgehölzen, Gemüse und Kräutern
  • Veranstaltung von Festen, Pflanzen- und Saatguttauschbörsen, u.ä.
  • Durchführung von Umweltbildungsangeboten

4.         Konkrete Projektinhalte

Gemeinschaftlicher Gartenbau

Das Gärtnern in der Gemeinschaft bietet den Beteiligten viele Vorteile gegenüber Schrebergärten. Die Gartenarbeit schafft eine Basis gemeinsamer Interessen, auf der sich Solidarität und Verbundenheit entwickeln kann. Bautätigkeiten lassen sich mit vielen Beteiligten leichter durchführen und Pflegearbeiten sind durch die Gemeinschaft ganzjährig gewährleistet. Der hohe Anteil an handwerklichen und sinnstiftenden Tätigkeiten wirkt motivierend und kann Perspektivlosigkeit und Zukunftsängsten entgegen wirken. Durch die gemeinschaftliche Infrastruktur bedarf es viel weniger Fläche für Einrichtungen wie Schutzhütten und Geräteschuppen, sanitäre Anlagen oder Kompostmieten. Ein großer Anteil der gemeinschaftlichen Nutzgartenflächen werden nach der Nutzungsart aufgeteilt. So können Obstgehölze, Gemüseanbauflächen, Kräuter- und Blumenansaaten großflächiger und parkähnlich angelegt werden. Dadurch wird eine wertvolle Biotopstruktur geschaffen, die zwar umfriedet ist aber gezielt für alle Bürger öffentlich zugänglich gemacht werden kann.

Interkultureller Austausch

Der Garten kann ein interkultureller Begegnungsort sein, in dem das Naturverständnis anderer Kulturen neue Perspektiven eröffnet. Durch die Generationen übergreifende Zusammenarbeit von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen werden festgeschriebene Denkmuster hinterfragt. So ist die Wertschätzung natürlicher Nahrungsmittel in Ländern mit einem hohen Anteil von Selbstversorgern oft viel größer als im hochentwickelten Deutschland. Durch den Austausch von Kenntnissen entsteht ein lebendiger Prozess, in dem sich das Wissen vervielfältigt. Sowohl Differenzen als auch Gemeinsamkeiten können entdeckt werden und zu einem neuen Gemeinschaftsgefühl führen.

Gesunde Ernährung

Der hohe ernährungsphysiologische Wert von biologisch angebauten Nahrungsmitteln ist unumstritten. Werden Gemüse, Obst und Kräuter frisch zubereitet und verzehrt, ist der Vitamin- und Nährstoffgehalt am größten. Frischer als aus dem Garten geht es nicht. Der Gemeinschaftsgarten ermöglicht auch Menschen, die sich biologische Lebensmittel aus dem Handel nicht leisten können, sich und ihre Familie gesund zu ernähren. In dieser Hinsicht kann ein solcher Garten einen Beitrag zur Subsistenzwirtschaft darstellen.  Die ökologische Nahrungsmittel- und Heilpflanzenproduktion kann zudem praktikable Alternativen zur industriellen Landwirtschaft aufzeigen. Die Erkenntnisse der Praxis werden durch begleitende Projektarbeiten im Fachbereich Ökotrophologie / Agrarwissenschaften der Hochschule Osnabrück erfasst und für die Öffentlichkeit ausgewertet.

Umweltbildung und Stadtökologie

Neben dem Aufzeigen nachhaltiger Gartenbaupraktiken bietet auch die Auseinandersetzung mit ökologischen Kreisläufen viele Anknüpfungspunkte zur Umweltbildung. Durch Obstbäume und zahlreiche Blütenpflanzen wird z.B. die Bedeutung von Bienen und anderer bestäubender Insekten deutlich. Die Biodiversität auf naturnah angelegten Flächen ist ein spannendes und wichtiges Thema der Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Die Mitwirkenden schaffen ganz nebenbei ökologisch wertvolle Grünflächen innerhalb des Stadtgebietes. Der Gartenbau im Stadtquartier dient auch der Vermeidung von Transportwegen für den Warenhandel und stellt somit einen direkten Beitrag zum Klimaschutz dar. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur kann wiederum einen Anstoß geben und andere Bürger zur Nachahmung motivieren.

Osnabrück, den 18. Februar 2012
V.i.S.d.P.
Dipl.-Ing. Doris Kube M.A. Umwelt & Bildung
Dr. rer. nat. Wieland Sack

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